14.10.2014

Begegnung am Wiener Hauptbahnhof

Man sieht sich immer zweimal im Leben.

Vor genau 30 Jahren kam ich von Istanbul nach Wien um hier, so der Wunsch meiner Eltern, zur Schule zu gehen. Die Anreise erfolgte mit dem Zug, ich erinnere mich noch an das mulmige Gefühl, das mich 10jährigen Knirps bei der Ankunft in der fremden Stadt überkam, als mich meine Eltern zum Ausgang des Wiener Südbahnhofs führten. 

Mein Unbehagen verschwand schlagartig, als ich plötzlich einen aus Stein gehauenen Löwen mit Flügeln entdeckte – so etwas hatte ich bis dahin noch nie gesehen. Menschen umringten ihn und begrüßten sich bei diesem beliebten Treffpunkt für Reisende. Auch für mich war es, wie wenn mich der Markuslöwe in meiner neuen Heimat begrüßen würde. Ich bat meinen Vater, diesen Moment mit einem Foto festzuhalten.

In den nächsten Jahren folgten unzählige Begegnungen mit dem Markuslöwen. Ob rasches Vorbeigehen oder ausgiebige Wartezeit – immer musste ich bei seinem Anblick an unsere erste Begegnung denken.

Irgendwann ließ ich mich nur mehr selten beim Südbahnhof blicken – wir verloren uns sozusagen aus den Augen. Auf einmal war da nur mehr eine große Baustelle und ich fragte mich, was aus dem Burschen wohl werden würde. Meine Freude und Erleichterung war entsprechend groß, als ich in den Zeitungen las, dass der Markuslöwe am Hauptbahnhof sein neues Reich beziehen würde. Bereits Wochen zuvor hatte ich mit dem ÖBB Reisebüro einen Termin für die Installation eines oruvision Systems vereinbart.

Sie können sich meine Freude nicht vorstellen, als ich den Eingang des Hauptbahnhofs passierte und direkt neben dem Reisebüro meinen alten Freund wiedersah! Das war ein wirklich bewegender Moment für mich, den ich natürlich festhalten musste. Heute macht man so etwas mit einem Selfie - und so gibt es 30 Jahre später mein zweites Bild mit dem Markuslöwen.

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